Extreme Belastung - Ortsdurchfahrt Eldena ist meist befahrene Straße Greifswalds

Christian Schulze

+++ Der Durchfahrtsverkehr durch Eldena wird immer mehr zur Belastung für die Einwohner +++ 20 min warten, um auf die Wolgaster zu kommen, ist gar nicht so selten +++ 2008 fuhren > 10.000 Fahrzeuge durch Eldena - TÄGLICH! +++ 2025 könnten es schon 16.000 Fahrzeuge sein - TÄGLICH! +++ bereits seit 2010 liegen Planungen für den Bau einer Umfahrung von Kemnitz und damit auch um Eldena vor +++ diese Planungen müssen nun endlich weiter geführt werden +++

 

Das Problem

Die Ortsdurchfahrung durch Eldena ist eine der meistbefahrensten Straßen Greifswalds. Speziell in den Morgenstunden sowie nachmittags ist eine extreme Belastung für die Anwohner vorhanden.

Bedingt durch den Pendlerverkehr von Usedom/Wolgast/Lubmin zur Arbeit nach Greifswald/Stralsund und zurück, ebenso vor allem auch dem Verkehr durch die Mitarbeiter der Unternehmen am Standort Lubmin(EWN), ist es den Anwohnern nur schwer möglich von den Anliegerstraßen auf die Wolgaster Landstraße aufzufahren.

Gerade im Ortseingangsbereich braucht man dafür im Schnitt 10-15 min um auffahren zu können!

Kürzlich war die B111 in Lühmannsdorf voll gesperrt. Dadurch ging der komplette Umleitungsverkehr von und nach Wolgast/Usedom durch Eldena, wodurch sich das Verkehrsaufkommen noch mal erhöht. In den Sommermonaten kommt der Touristenverkehr dazu.

Fußgänger/Radfahrer welche die Straße queren möchten sind davon noch schlimmer betroffen.

In der Vergangenheit wurden Versuche unternommen, mittels 30 km/h Beschränkungen auf Teilabschnitten der Wolgaster Landstraße  sowie EINER Fußgängerampel am Studentensteig den Verkehr zu "beruhigen". Ebenso wurden "Querungshilfen" für die Fußgänger/Radfahrer in Form von Verkehrsinseln geschaffen, um wenigstens den Fußgängern und Radfahrern die Überquerung leichter zu machen.

Bedingt durch das hohe Verkehrsaufkommen ist es aber für Fußgänger und Radfahrer stellenweise ein "Abenteuer" die Verkehrsinseln "heil" zu überqueren!

Die Fußgängerampel ist hier in Eldena noch die sicherste Variante die Straße zu überqueren.
"Zusätzlicher positiver" Effekt: Wenn die Ampel für die Fahrzeuge auf "Rot" steht, haben die Besucher des Einkaufzentrums von Eldena (Norma-Parkplatz) eine kurze Chance auf die Wolgaster aufzufahren.

Im Zuge der Umgestaltung des Schmiedeparkplatzes zur P+R Anlage wird seitens des ÖPNV eine zusätzliche Ampel gefordert, um den Bussen eine Auffahrt zur Wolgaster Landstraße  zu ermöglichen. Dies wird in Zukunft die Staugefahr in Eldena noch erhöhen.

Touristen, welche sich die Klosterruine anschauen, sind jetzt schon geschockt über den Verkehr an der Klosterruine vorbei. Es kamen sogar schon Schlussfolgerungen: Wie lange halten die restlichen Ziegelsteine das noch aus mit der Autobahn davor? Dies konnte ich aus Gesprächen mit Besuchern erfahren. Ebenso: Ein Kloster ist auch ein Ort der Stille (nun gut, vom Kloster ist ja nicht viel übrig!). Der Verkehrslärm sorgt aber nicht für ein Ambiente was man sich als Besucher für diesen Ort vorstellt/erwartet.

 

Lösungsansatz scheint in Sicht?

Genauso wie Kemnitz braucht Eldena eine Ortsumfahrung und der ÖPNV Greifswald-Lubmin muss verbessert werden.

Ortsumfahrung? Bereits im Mai 2010 wurden Planungen vorgestellt, wie vor allem der LKW-Verkehr nach und von Lubmin durch eine neue Strasse bzgl. Kemnitz und Eldena deutlich reduziert werden kann. Dieser Lösungsansatz muß nun nach fast 8 Jahren endlich umgesetzt werden.

Schon 2008 (!) hatte man schon mehr als 10.000 Fahrzeuge gezählt, die Eldena TÄGLICH durchfahren haben (Bild 1 - S. 46). Passiert da nichts, dann haben die Planer in ihrer Vorausschau für 2025 eine Verkehrsbelastung von 16.000 Fahrzeugen durch Eldena errechnet - TÄGLICH (Bild 2 - S. 59). 

Zwei Varianten hatten die Planer im Mai 2010 schon vorgestellt: Eine Umfahrung von Kemnitz und dann weiter parallel an den Gleisen (also ein Neubau) oder ebenfalls Umfahrung von Kemnitz und dann weiter die K20 an Hanshagen vorbei (weitgehend Ausbau) (Bild 3 - S. 57).

Für Eldena wäre natürlich die erste Variante am attraktivsten und sie bringt auch am meisten Verkehrsreduzierung. Denn es würden dann wohl nur noch 9.000 Fahrzeuge durch Eldena fahren (Bild 4 - S. 60). Also nahezu eine Halbierung zur Prognose 2025 mit 16.000 Fahrzeugen täglich. Auch die 2. Variante an Hanshagen vorbei, würde gegenüber der Prognose für 2025 immer noch eine deutliche Reduzierung ergeben (aber dann wären es immer noch 12.000 Fahrzeuge täglich - Bild 5 - S. 61).

Die Planer hatten ihre Vorzugslösung definiert: Kemnitz Ortsumfahrung und dann weiter an Gleisen (Bild 6 - S. 62).

Fazit 1: Der Ansatz ist da. Wir müssen jetzt nachfassen, dass wieder Bewegung in die weiteren Planungsstufen kommt. 

Fazit 2: Die Ortsumfahrung wird noch nicht ausreichen. Der nächste Punkt ist die Entwicklung des ÖPNV Greifswald - Lubmin.

Selbst wenn dadurch eine Verkehrsverringerung in Eldena von nur ca. 20-25% erreicht wird, ist den Einwohnern viel geholfen! Die Einwohner von Friedrichshagen sind ebenso von dem Problem betroffen. Es würde die Zufahrtssituation nach Friedrichshagen entlasten.

Christian Schulze (Mitglied OTV Eldena)

 

PS Nachtrag zum ÖPNV (vom 11.02.18)

Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen für den ÖPNV in den letzten Jahren doch sehr geändert. Der Zugverkehr wird wohl kaum nochmal aufzunehmen sein. Der Busverkehr war ausreichend, wurde aber nicht angenommen. Mittlerweile sind zu viele Unternehmen in Lubmin angesiedelt, mit unterschiedlichen Arbeitszeiten sowie flexiblen Arbeitszeitmodellen. Das scheint doch ein schwieriger Punkt für den klassischen ÖPNV mit festen Fahrzeiten zu sein!