Wohnungslosigkeit in Zeiten der Energiekrise verhindern

Mignon Schwenke

Das Netzwerk „Wohnungslosigkeit“, im März von der Vorsitzenden des Ausschusses für Soziales, Jugend, Sport, Inklusion, Integration, Gleichstellung und Wohnen Frau Dr. Schwenke gegründet, hat sich am 29.09. zum zweiten Mal getroffen.

WGG, WVG, Caritas, Kreisdiakonisches Werk, das Jobcenter, der Internationale Bund, Vertreterinnen der Stadtverwaltung und Mitglieder des Ausschusses kamen zusammen aus Besorgnis über die Herausforderungen der Energiekrise für die Mieterinnen und Mieter.

„Haben wir uns im März dazu verständigt, wie wir untereinander die Zusammenarbeit verbessern können, um wohnungs- und obdachlosen Menschen in unserer Stadt schnellst möglich wieder zu einem Dach über dem Kopf verhelfen können, ging es diesmal vor allem darum, wie wir Wohnungs- und Obdachlosigkeit in wie befürchtet weit größerem Ausmaß verhindern können“, sagte Frau Dr. Schwenke. „Angst und Mutlosigkeit machen sich bereits breit. Haben wir Instrumente und Möglichkeiten, Betroffenen, die die hohen Kosten für Strom und Wärme nicht mehr bezahlen können, schnell und unbürokratisch zu helfen? Werden sie ihre Wohnung verlieren? Das waren die Fragen, die alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewegen“, so Frau Schwenke weiter.

Der Oberbürgermeister Dr. Fassbinder versicherte, dass gemeinsam mit den Stadtwerken und den Wohnungsgesellschaften alles unternommen werde, aufkommende Not mindestens zu lindern. „Die Stadt und ihre Gesellschaften können die Probleme allein nicht lösen. Bund und Land sind gefordert. Wie viele andere auch, fordern wir gemeinsam mit dem Städte- und Gemeindetag einen Energiepreisdeckel für Privatpersonen und Unternehmen. Und auch für den zu erwartenden Ansturm auf die Wohngeldstelle brauchen wir Unterstützung z.B. durch erleichterte Verfahren“, sagte er. „Die Verwaltung tut selbst alles, um so viel wie möglich Energie zu sparen. Wir haben eine Taskforce eingerichtet, um im Notfall schnell reagieren zu können.“, so Dr. Fassbinder weiter.

„Wir haben vereinbart, eine Telefon- und Benachrichtigungskette mit den Trägern sozialer Arbeit einzurichten. Außerdem sind alle aufgefordert, für die angekündigten neuen Möglichkeiten, Wohngeld zu beantragen, zu werben. Das Gesetz ist ja leider noch nicht beschlossen, aber zur Orientierung kann der Wohngeldrechner bereits dienen - auch wenn er noch nicht den neuen Regeln angepasst sein kann. Außerdem bitten wir die Stadtverwaltung zu prüfen, ob und wie bzw. wann die Berater der verschiedenen Träger geschult werden können, damit alle im Kontakt mit Betroffenen von den richtigen gesetzlichen Grundlagen ausgehen,“ fasste Frau Dr. Schwenke die wichtigsten Ergebnisse des Treffens zusammen. Spätestens im November will man wieder zusammenkommen, um die Situation weiter zu beraten, wenn nötig auch früher.