Netzwerktreffen Wohnungslosigkeit

Juliane Jahn

+++ Netzwerktreffen Wohnen am 21.03. +++ Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und dem sozialen Bereich +++ Wie kann Wohnungslosigkeit präventiv verhindert werden? +++

Am 21.03. trafen sich in den Räumlichkeiten des Internationalen Bundes auf Einladung der Vorsitzenden des Sozialausschusses, Dr. Mignon Schwenke, Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und dem sozialen Bereich, um sich über die Wohnungssituation in Greifswald auszutauschen. Mit dabei waren ca. 20 Teilnehmer, u.a. der Oberbürgermeister, die Bausenatorin, Mitglieder der Bürgerschaft und des Sozialausschusses, Vertreter:innen der Caritas, des Jobcenters, der WVG & WGG, der SoPHi, des ASB, des KDW.

Ziel der Veranstaltung war die Schaffung eines Netzwerkes, um Wohnprobleme in Greifswald zu lösen. Im Vordergrund stand dabei das Thema Wohnungslosigkeit und wie man diese präventiv vermeiden kann. Wo kann man eingreifen, die Menschen entlasten, bevor ein Wohnungsverlust droht?

Erstes Fazit: In Greifswald wird schon viel unternommen, um die Menschen in der Stadt zu unterstützen. Doch es hängt viel von Eigeninitiative ab - kompliziert wird es bei denen, die niemand mehr erreicht, wo Briefe unbeantwortet bleiben, wo man erfolglos an Türen klingelt. Hier ist es quasi unmöglich einzugreifen. Rechtliche Hürden wie der Datenschutz verhindern einen rechtzeitigen Austausch untereinander.

Und nicht nur Menschen mitten im Leben sind betroffen: Immer mehr junge Menschen, die noch nie eine eigene Wohnung bewohnt haben, sind von Wohnungslosigkeit bedroht. Konflikte im Elternhaus können im Auszug enden, sei es freiwilliger oder unfreiwilliger Art. Doch die eigene Wohnung kann, auch aufgrund möglicher Schulden (z.B. durch Handyverträge), in weiter Ferne liegen. Oft werden diese nur durch ein eigenes soziales Netzwerk aufgefangen, wird bei Freunden wechselnd auf der Couch genächtigt. Bricht dieses Netzwerk weg, ist die Gefahr der Obdachlosigkeit plötzlich sehr nah.

Viele Hilfsangebote in Greifswald versuchen zu unterstützen, doch ein altbekanntes Problem im Sozialbereich macht vielen zu schaffen: das fehlende Geld. Zuletzt gab es immer mehr Einsparungen durch den Landkreis, die Beratungslandschaft wurde um gut 30% abgebaut. Und es drohen weitere Kürzungen.

Daher muss dringend auch mit dem Landkreis gesprochen werden, denn eine gute finanzielle Ausstattung ist unabdingbar für ausreichende Hilfsangebote. Das nächste Treffen ist noch vor dem Sommer geplant.