OTV Riems: Bericht von der OTV-Sitzung am 28. Mai 2018

Marion Heinrich

+++ Marion Heinrich berichtet zu: TOP 'Welche denkmalpflegerische Zielsetzung soll künftig für den Ortsteil gelten?' war absoluter Schwerpunkt der Sitzung +++ OTV verabschiedet eine eigene Stellungnahme dazu +++ Stellungnahme geht auf die Schwerpunkte ein: Historie, Häuser, Gestaltung der Freiflächen, Straßen, (Fuß-)Wege, Ordnung/Gesamteindruck und Fazit +++ Fortschreibung wird begrüßt, OTV-Stellungnahme geht daher insbesondere auf Aspekte 'praktikabel' und 'akzeptabel' ein +++

 

Am 28. Mai tagte die Ortsteilvertretung (ursprüngliche Tagesordnung).

Seid über einem Jahr wird im OT Riems mehr oder weniger heftig über die Fortschreibung der Denkmalpflegerischen Zielstellung aus 1999 diskutiert. Dies geschah in verschiedenen Sitzungen der OTV, die Verwaltung sprach einzeln mit den Eigentümern und natürlich wurde auch intensiv über den Gartenzaun diskutiert.

Auf der OTV-Sitzung am 28.05.2018 stellten Frau Ewald (Stadtbaumt, Untere Denkmalschutzbehörde) und Frau Krug (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern) der OTV und den rund 30 Gästen ihre Arbeitsstand vor. Die Diskussion daraufhin war hitzig, weitgehend aber sachlich. Um mit der Verwaltung zur Ausgestaltung der neuen Richtlinie weiterhin im Gespräch zu bleiben, hat sich die OTV zusätzlich zum Sitzungsprotokoll auf eine Stellungnahme verständigt, die inzwischen an die Stadtverwaltung übergeben wurde.

 

Stellungnahme der OTV zur künftigen denkmalpflegerischen Zielsetzung

Die komplette Stellungnahme gibt es hier als Link. Ebenso hier der Ausgangspunkt - die Vorlage "Denkmalpflegerische Zielstellung".

Was sind nun stichpunktartig die Kernaussagen dieser Stellungnahme?

1. Historie
In der Vergangenheit war für die Einwohner die Umsetzung des Denkmalschutzes lediglich im Falle der Gestaltung der Häuser spürbar. Die Aspekte des Flächendenkmals gingen durch die Verschlechterung der Grünflächenpflege, zunehmender Einzäunung statt wie bisher Hecken als Grundstücksgrenzen, fehlender Rückschnitt von Sträuchern und Verwilderung einiger Grundstücke immer mehr verloren. Dieser negativen Entwicklung über einen so langen Zeitraum wurde aus Sicht der Einwohner nicht spürbar von Seiten der Stadtverwaltung entgegengewirkt. 

Mit der Schließung des Wäscheplatzes entstand der Eindruck „bei den kleinen Eigentümern/Dingen ist Denkmalschutz ein Gesetz“ und „bei den großen Eigentümern/Dingen nur eine nicht zwingende Empfehlungsrichtlinie“.

Bei den diversen Verkäufen seit 2000 wurde z.B. versäumt, für spezielle Flächen/Wege ein bestehendes Vorkaufsrecht auszuüben oder wenigstens ein Wegerecht festzuschreiben. Selbst beim Verkauf an den nachfolgenden Investor wurde diese Chance vergeben.

2. Häuser
Wir befürworten eine einheitliche Gestaltung der Doppelhaushälften sowie gleichartiger Einfamilienhäuser. Gleichzeitig ist uns eine Gleichbehandlung aller
Eigentümer wichtig. Speziell bei Fenstererneuerung und Wände versetzen war dies bisher nach unserem Kenntnisstand nicht gegeben.

Ausdrücklich bemängeln wir den Abriss der alten Wache und wir bitten um Prüfung aller gesetzlichen Möglichkeiten, die den Verfall denkmalgeschützter Häuser entgegenwirken.

3. Gestaltung der Freiflächen
Auf den Privatgrundstücken der Hauseigentümer werden moderate Gestaltungsempfehlungen/-richtlinien erwartet, Bodenversiegelung sollte vermieden werden, eine Festlegung eines maximalen Versiegelungsgrades je Grundstück wird daher begrüßt.  

Bäume und Sträucher im Ort haben durch mangelnde Pflege und Sturmschäden sehr gelitten. Deshalb sind Ersatzpflanzungen unter Berücksichtung von Klima und des Sandbodens äußerst wichtig.

Hecken sollen wieder ihre ursprüngliche prägende Ortsbildgestaltung zurück bekommen. Scheinbar unabdingbare Zäune sind dann halt hinter einer Hecker zu verstecken. Gerade um die städtische Grünfläche zwischen Kindergarten und alter Schule favorisieren wir eine festgelegte Heckenhöhe.

Seglerhafen: Wir bedauern und finden es darüber hinaus unverständlich, dass der Seglerhafen nicht Bestandteil der DZ ist. Segler- und Anglerhafen sind prägend für das Ortsteilbild. 

4. Straßen, (Fuß-)Wege
Die öffentlichen Straßen im OT sind fast ausschließlich in einem sehr schlechten Zustand, was dem Gesamtanliegen Denkmalschutz widerspricht.

Es gab schon immer nur wenige ausgesprochene Fußwege im OT. Die meisten Fußwege sind durch die Veräußerungen inzwischen privat. Nahezu alle Fußwege sind in einem erbärmlichen, denkmalunwürdigen Zustand bzw. durch die Eigentümer gesperrt.

5. Ordnung / Gesamteindruck
Fehlende Ordnung und Sauberkeit wirken sich leider negativ auf das Ortsbild und damit die Wirkung des Flächendenkmals aus.

Darüber hinaus enthält die OTV.-Stellungnahme noch eine ausführliches Fazit. 

Auch die OZ berichtete von dieser Sitzung (OZ vom 2. Juni 2018).

 

Beste Grüße
Marion Heinrich