Zwischen Klosterruine, Fledermauskeller und Strandbad

Anja Hübner

Am 01.09.22 fand erneut unsere Ortsteilvertretungs-AG statt. Diesmal führte uns unser Weg durch Eldena, wo wir gemeinsam mit unserem Ortsteilvertretungsmitglied, Christian Schulze, über die aktuellen Problemlagen und wichtigsten Belange der Ortsteilvertretung Eldena sprachen.

Wir begannen unseren Rundgang an der Klosterruine, genauer gesagt vor dem Gelände, auf dem die ABS derzeit noch ansässig ist. In Kürze wird die ABS ihren Betriebssitz verlagern und die dortigen Gebäude sollen im Jahr 2023, in Vorbereitung auf das Caspar David Friedrich-Jubiläum, abgerissen und durch Rasenfläche ersetzt werden.

Dies wäre wohl unstrittig, gäbe es nicht den Umstand, dass Eldena über keinerlei Ortsteilzentrum verfügt. Es fehlt an einer geeigneten Räumlichkeit, in der die Ortsteilvertretung tagen kann und kleinere Treffen und Veranstaltungen stattfinden können. Eine zusätzliche Nutzbarkeit eines solchen Gebäudes könnte ebenso die Ausrichtung als Informationszentrum sein, in dem die Geschichte und die Besonderheiten des Ortsteils aufgearbeitet werden. So ließe sich an einem attraktiven, gut erreichbaren Standort, der geeigneter nicht sein könnte, gleichermaßen touristischer und regionaler Mehrwert schaffen.

Unsere Idee dazu: Das kleinere Gebäude der Tischlerei könnte erhalten bleiben, der größere Gebäudekomplex der ABS, wie geplant, entfernt werden. So stünde der angedachten Rasenfläche und, zu späterem Zeitpunkt, der Streuobstwiese nichts im Wege. Außerdem würde die Attraktivität des Standortes durch ein Ortsteilzentrum in bester Lage gesteigert. Die Fassade des Gebäudes ließe sich gegebenenfalls dem Erscheinungsbild der umliegenden Strukturen anpassen, sodass ein stimmiges Gesamtbild entstünde. Wir sehen in diesem Vorhaben die nachhaltigste Möglichkeit, noch lang über das Caspar David Friedrich- Jubiläum hinaus, etwas von großem Wert für die Anwohner:innen des Ortsteils zu schaffen – hierfür wollen wir uns einsetzen!

Unser Weg führte uns weiter durch den Ortsteil, wir passierten die Baustelle für den neuen Park & Ride- Parkplatz, inklusive neuer Ampelanlage, und erfuhren viel über die Vergangenheit sowie die strukturellen und baulichen Veränderungen, die Eldena prägten. So wurde aus einem landwirtschaftlich geprägten Ortsteil durch verstärkten Eigenheimbau das Eldena, das wir heute kennen. Dieser Wandel machte Eldena zu einer attraktiven Wohngegend, jedoch ließ die ortsteileigene Infrastruktur stark nach. Mit dem heutigen Stand gibt es dort keine Gaststätte oder vergleichbaren Ort, an dem die Anwohner:innen zusammenkommen können.

Direkt neben dem Park & Ride- Parkplatz befindet sich das ehemalige Gasthaus „Alte Schmiede“. Dieses zu reaktivieren, könnte ebenfalls eine große Aufwertung für das Leben und Wohnen in Eldena bedeuten.

Eldena verfügt außerdem noch über wenige Mehrfamilienhäuser. Es ist uns ein großes Anliegen, dass diese letzten Mietwohnungen erhalten bleiben und nicht auch irgendwann durch Eigenheime ersetzt werden.

Auch das Strandbad durfte bei unserem Rundgang natürlich nicht fehlen. Wir thematisierten den, leider wenig attraktiven, Eingangsbereich des Strandbads, am Boddenweg. Es gibt dort keinerlei Struktur oder Angebot für die Besucher:innen des Strandbads. Eine Toilettenanlage wäre dort äußerst wünschenswert, auch ergänzende Angebote wie bspw. ein Kiosk, könnten in Erwägung gezogen werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Der Trennzaun zwischen der ehemals kostenpflichtigen Hälfte des Strandbads und des Teils, der heute als Hundestrand deklariert ist, sollte aus unserer Sicht entfernt werden.

Die letzte Strandaufspülung fand im Jahre 1986 statt und ist seit längerem dringend notwendig, um das Strandbad als Aufenthalts-, Freizeit- und Touristikschwerpunkt erhalten und verbessern zu können.

Des Weiteren fiel in der Vergangenheit auf, dass bei kostenpflichtigen Veranstaltungen im Strandbad, der gesamte Bereich des Strandbads geschlossen wird und somit nicht den Badegästen zur Verfügung steht. Dies geht am Prinzip eines dauerhaft kostenfrei geöffneten Standbads vorbei. Wir wünschen uns in solchen Situationen eine andere Lösung, wie bspw. das gesonderte Abzäunen der Veranstaltungen innerhalb des Geländes, sodass beides parallel möglich ist, Veranstaltungen und die Nutzung als kostenfreier Bade- und Freizeitort für alle.

Einige Anregungen zur möglichen Entwicklung des Strandbads haben wir bereits auf unserer Website gesammelt: https://www.linksfraktion-greifswald.de/index.php?id=87871

Wir bedanken uns herzlich bei unserem engagierten Ortsteilvertretungsmitglied, Christian Schulze, für diesen gleichermaßen kritischen und optimistischen Einblick in das Gestern und das Heute Eldenas und freuen uns auf tolle weitere Ideen, Projekte und Entwicklungen vor Ort.